Isabel Rohner

Kulturlandschaft // Soloperformance

Kulturlandschaft

Ort/Datum: Destillat II, Kasko Basel, 11. Mai 2007
Der längste Tag, Kunsthof Zürich, 21. Juni 2007
Koi en bloc, Karlsruhe, 1. Sept. 2007
Material: Heuheinzen, Petflaschen, Blechdosen, Rauchmaschine, Tortenböden, Klebband, Gartenerde, Heu, Broccoli und anderes Gemüse, fragmentiertes Bild, Stuhl, Text, CD-Recorder
Dokumentation: Simone Fuchs, Magda Stanova, Daniel Boshard (Video, TeleBasel)
Dauer: 30 min, 60 min

Mit viel Material wird eine Kulturlandschaft aufgebaut, die kurz darauf wieder im Chaos verschwindet. Scheinbar zusammenhangslose Fragmente ergeben ein Gesamtbild, welches durch vorgelesene Textpassagen immer wieder neue Deutungsebenen erhält.

Teil eins: Die Präsentation des Materials

Heuheinzen werden aufgestellt. Wassergefällte Petflaschen, leere Blechdosen, verpackter Broccoli und anderes Gemüse, in Plastik eingeschweisste Heuballen und auf einem Sackkarren transportierte Gartenerde dazugestellt. Weisse Tortenbodenpapiere flattern zu Boden.

Teil zwei: Die Kulturlandschaft

Mit dem Material baue ich eine Landschaft auf. Die Heuheinzen werden zu Bergen, die Tortenböden zu Schnee, das Heu zu Wiesen. Mit den Petflaschen bilde ich Flüsse und Seen, in die Gartenerdesäcke schneide ich Löcher und pflanze den Broccoli und Lauch. So entstehen Baumplantagen. Die Blechdosen, auf Klebband geklebt, ergeben überfüllte Autostrassen. Aus einem Stapel bedruckter Papiere setzte ich ein Bild zusammen.

Teil drei: Der Untergang

Ich setze mich auf einen Stuhl und lese Ausschnitte aus dem Text Material von Florian Neuner, neben mir zwei Radiorekorder, aus denen ebenfalls meine Stimme zu hören ist. Eine Zeit lang lesen wir zu dritt, dann stehe ich auf und entzünde eine Rauchmaschine, lasse die ganze Landschaft im Chaos verschwinden. "Es ist alles zerflossen. Unbeirrt, rücksichtslos will er nur den Inhalt endgültig & erschöpfend aussprechen. Keine künstlerische Lösung. & die Risse & Klüfte gehören hier zweifellos mit zur Sache. Das meiste ganz schrecklich. ("Konfliktgemälde") & niemand dreht dabei durch. Warum eigentlich? Widerwärtig im Ganzen. Sei das. ("Katastrophen"-Kunst) Ein gewisser Mangel an Sinn für einen gesunden Organismus wird konstatiert. Dort, wo sich die Merkmale der Unruhe & des Unfriedens finden. Aus Kampf wird Zuneigung, wird Katastrophe." (Florian Neuner, Material)